Haus Nr.42   (alt 39)    "Lederer außer dem unteren Tor”, "Schrotz”

Dieses vorbildlich renovierte Bürgerhaus gehörte anfänglich zur Pfarrgült. Die Besitzerreihe beginnt mit einem Schustermeister: Matthias Schranger heiratete 1705 die Jungfrau Elisabeth Ternig. Danach folgten schon die Lederermeister, deren Familien im Laufe von vier Generationen stets wechselten. Den Anfang machte Leonhard Gusterer (Gäster, Custor, Künstl), der 1716 in zweiter Ehe die Witwe Schrangers, Elisabeth, geheiratet hatte.  Gusterer stammte aus Frankenmarkt im Land ob der Enns und war beim Meister Hans Georg Schmautz in Arbeit gestanden. Seine Witwe heiratete 1723 Hans Paul Krauth, der ein gewisses Ansehen als Ratsverwandter erlangte. Seine Tochter Barbara ehelichte 1753 den Junggesellen Veith Kofler aus St. Lorenzen in Tirol. Ihre Tochter ehelichte wiederum 1792 Matthias Schrotz. Sein Vater war bürgerlicher Lederermeister in Mähren gewesen. Schrotz war wirtschaftlich erfolgreich und wurde überdies zum Marktrichter gewählt. Von da an nannte man den zur Saggau führenden Weg den "Schrotzsteg”. 1834 übernahm von seiner Mutter Maria der Sohn Alois Schrotz, der im gleichen Jahr Maria Lerch zur Frau nahm. Diese hatte bisher bei ihrer Ziehmutter Constantia Schoppinger gewohnt. Auch Alois Schrotz brachte es zum Marktrichter. Er starb 1877 im Alter von 71 Jahren. Der Betrieb wurde von der Witwe Maria weitergeführt. 1886 heiratete die Tochter Johanna Schrotz den Lehrer Johann Lakitsch aus Radkersburg. 1900 erbte Johanna Lakitsch, die Taufpatin von Frau Stefanie Gensinger das Haus. 1916 kaufte Rosa Gensinger vom Anwesen "Schwarzhof”-Hörmann aus Stammeregg das Anwesen. Ihr Vater war der "Kirchenwirt” Heinrich Gensinger. 1927 folgte Stefanie Gensinger als Erbin und schließlich im Jahre 1986 Gerhard und Renate Hanausek, deren Großtante und Vormund Frau Steffi Gensinger gewesen war. Einige Zimmern des großen Bürgerhauses waren stets vermietet. So wohnten darin die VS-Lehrerin Roswitha Luschützky und die Direktorin der Eibiswalder Mädchenvolksschule, Frau OSR. Alfreda Bauer. Copyright by Lerchhaus Verlag Eibiswald