Haus Nr.34  (alt 37)      "Bernhardhaus”

Das Haus Nr.34 schließt die Nagelschmiedgasse zum Saggauufer hin ab. Als das Haus erbaut wurde, war die Saggau mehr als doppelt so breit und höchstwahrscheinlich von einem Auwald gesäumt.

1683 wird in Zusammenhang mit diesem Haus der bemerkenswerte Herr Hans Löscher, Hafnermeister, Ratsburger und Marktschreiber erwähnt. Er bescherrschte die damals seltene Kunst des Lesens und Schreibens und nutzte sie zum Wohle des Marktes. Er war mit der Bürgerstochter Maria Freitag verheiratet. Auf ihn folgte sein Sohn Joseph Löscher, der 1717 Maria Hörman ehelichte. Er starb 1765 im Alter von 69 Jahren. Haus und Gewerbe übernahm Michael Schippl, der sich mit Barbara, der Tochter Löschers, vermählte. Ihre Tochter Maria ehelichte 1788 den Hafnergesellen Matthias Wutscher. Wutscher übernahm das Gewerbe, obwohl Schippl noch bis 1810 lebte, und tauschte sein Haus gegen jenes von Hafnermeister Anton Stangl, Haus Nr.21. Stangl heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau 1820 Maria Zimmermann. 1828 erschienen als Besitzer Johann und Theresia Passegger. Der Hafnermeister und Kirchenprobst Passegger ist vermutlich durch Tausch in den Besitz des Hauses gekommen. 1851 übernahm der gleichnamige Sohn Johann Passegger, der ein Jahr später die Schusterstochter Maria Mangold aus Wildon heiratete. Nun folgen fünf rasche Besitzwechsel: 1877 ging das Haus in den Besitz des Herrn Hoffory über und 1880 an Anton und Constantia Slatowitsch. 1893 kauften Johann und Theresia Held das Haus und 1896 Engelbert und Katharina Dipauli. 1919 folgten Karl und Sophie Strohmeier, die hier sehr erfolgreich eine Schneiderei betrieben. 1942 erwarb das Haus der Frächter Rupert Bernhard und 1947 seine Gattin Romana, die zudem im Haus Nr.32 ein Geschäft für Geschirr und Glaswaren einrichtete.

 

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